Ausschnitt von einem Arbeitstisch aus einer Schreibwerkstatt

Werkstatt-Texte

„HEIMAT:SPRACHE / WIE BUCHSTABIERT MAN GEMEINSCHAFT?“ – mit Betty Kolodzy

Ein multilinguales Schreibprojekt von Betty Kolodzy in Kooperation mit dem Bremer Literaturkontor, mit freundlicher Unterstützung des Senators für Kultur Bremen. 

Dieses Projekt wurde an verschiedenen Schreiborten, auch im Rahmen von Spaziergängen, durchgeführt. Die aus Syrien, Somalia, Kamerun und der Türkei stammenden Teilnehmerinnen verfassten Geschichten zur (Abwesenheit von) Gemeinschaft auf Deutsch und in ihren Herkunftssprachen.

Hier eine Auswahl der in der Villa Ichon präsentierten Texte.

Gemeinschaft gestalten

Bis jetzt habe ich Schwierigkeiten, mich daran zu gewöhnen, dass die Familie fehlt. Natürlich bin ich sehr glücklich hier in Bremen, man fühlt sich hier wohl – aber da ist etwas im Herzen ... Da fühle ich eine Sehnsucht nach meiner Familie, die in Syrien lebt.

Ich bin 33 Jahre alt und kann mich an verschiedene Atmosphären und neue Umstände gewöhnen, doch für meine Kinder ist es schwierig.

Gestern hat mein Sohn geweint. Er fragte: „Warum haben wir hier keine große Familie? Warum können wir nicht täglich Opa und Oma treffen und sie besuchen?“

Als er das fragte, wurde es mir schwer ums Herz.

Ich versuchte ihm zu erklären, dass wir hier doch auch Freunde haben. Dass in Syrien Krieg herrscht.

Mein Sohn mag die Familie sehr und überhaupt liebt er soziale Kontakte. Außerdem kannte er das Leben mit Verwandten in der gleichen Stadt von klein auf. Die Besuche, ihre Nähe und Wärme, wenn sie ihn auf den Arm hoben. Das Gefühl von Geborgenheit, wenn alle zusammen sind ...

Natürlich leben wir auch hier als Familie zu viert. Doch in Syrien ist der Familienverbund sehr wichtig. Es macht einen Unterschied, wenn ein Kind seine Tanten und Onkels und die geliebten Großeltern nur auf dem Handy sieht. So wurden die Smartphones zu unseren wichtigsten Begleitern.

Auch wenn unsere Verwandtschaft nicht in Bremen bzw. Deutschland lebt, fühlen wir uns hier vielen Menschen sehr verbunden. Wir haben sehr gute Freunde hier, die wir regelmäßig treffen. Und unsere Kinder sind gut in die Gemeinschaft der Schulklasse bzw. Kindergartengruppe eingebunden.

تشكيل المجتمع

حتى الآن أجد صعوبة في التعود على غياب الأسرة. بالطبع أنا سعيدة جدًا هنا في بريمن وأشعر بالطمأنينة هنا - لكن هناك شيء ما في قلبي ... أشعر بالشوق لعائلتي التي تعيش في سوريا.

أبلغ من العمر 33 عامًا ويمكنني التعود على الأجواء المختلفة والظروف الجديدة ، لكن الأمر صعب على أطفالي.

بكى ولدي أمس. سأل: "لماذا ليس لدينا عائلة كبيرة هنا؟ لماذا لا نلتقي و نزور جدي وجدتي كل يوم؟ "

عندما طلب ذلك ، آلمني قلبي.

حاولت أن أشرح له أن لدينا أصدقاء هنا أيضًا وأن هناك حرب في سوريا.

ولدي يحب الأسرة كثيرًا والعلاقات الاجتماعية. بالإضافة إلى ذلك ، كان يعرف الحياة مع أقاربه في نفس المدينة منذ سن مبكرة. الزيارات ، قربهم ودفئهم عندما حملوه. الشعور بالأمان عندما يكون الجميع معًا ...

بالطبع نحن نعيش هنا أيضًا كعائلة مكونة من أربعة أفراد. لكن في سوريا ، تعتبر وحدة الأسرة مهمة للغاية. هناك فرق عندما يرى الطفل فقط أقاربه المحبوبين على الهاتف. هكذا أصبحت الهواتف أهم رفيق لدينا .

حتى لو كان أقاربنا لا يعيشون في بريمن أو ألمانيا ، نشعر بأننا قريبون جدًا من الكثير من الناس هنا. لدينا هنا أصدقاء حميمون نلتقي بهم بانتظام. وأطفالنا مندمجون جيدًا في مجتمع المدرسة و مجموعة روضة الأطفال.

Unsere Feste

Im Islam gibt es zwei wichtige Feste: Das Opferfest am 9. Monat des islamischen Kalenders und das Zuckerfest nach dem Ramadan.

Während des Ramadans dekorieren wir unsere Wohnungen, um eine schöne Atmosphäre zu verbreiten.

Meine Freundinnen und ich bieten verschiedene Aktivitäten für die Kinder an. Wir basteln mit ihnen Laternen, Mond und Sterne aus Papier.

Mit meinen Kindern backe ich Kekse und verteile sie im Kindergarten und in der Schule. Dieses Jahr haben wir für jeden von Bashas Mitschülern in der Klasse eine Tüte mit Keksen vorbereitet, die mit einem Zettel versehen war. Darauf stand: „Alles Gute zum Ramadan!“ Und eine Erklärung, was Ramadan bedeutet.

Basha hatte seine Lehrerin vorher gefragt, ob er die Kekstüten verteilen dürfte und sie war damit einverstanden.

Wenn wir Kekse zum Zuckerfest backen, verteilen wir sie auch an die Nachbarn. Das gehört zu unserer Tradition.

Hier in Deutschland versuche ich, zu den Festen eine so schöne Atmosphäre zu kreieren wie in der Heimat. Und natürlich telefonieren wir mit meiner Mutter, meinem Vater, den Schwagern, den Tanten und Onkels ... und wir winken uns von Display zu Display zu.

Während des Ramadans trifft sich die Familie zum Iftar, zum Fastenbrechen, sobald die Sonne untergeht.

Das Gefühl, im Ramadan nach einem langen Tag des Fastens den ersten Schluck oder Bissen zu nehmen, ist eine Mischung aus Erleichterung, Dankbarkeit, Freude und spiritueller Erfüllung. Es ist die Freude darüber, den Durst zu löschen und den Hunger zu stillen und eine tiefe Dankbarkeit für das Essen und Trinken. Es ist auch ein Moment der Freude über das Zusammensein mit Familie und Freunden. Gleichzeitig hat es eine spirituelle Bedeutung und stärkt die Verbindung zu Gott. In dem Moment fühlt man sich besonders stark und gehorsam, weil man die Pflicht vor Gott erfüllt.

Der Ramadan und das Fasten dienen dem Zweck, die religiöse Pflicht zu erfüllen, die den Musliminnen und Muslimen von Gott auferlegt wurde. Das Fasten ist eine der fünf Säulen des Islams und ein Akt des Gehorsams gegenüber Allah bzw. unserem Gott. Es ist eine Möglichkeit für Musliminnen und) Muslime, ihre Hingabe zu zeigen und ihre spirituelle Verbindung zu stärken, indem wir die Anweisungen Gottes befolgen.

اعياد المسلمين :

هناك عيدان مهمان في الإسلام: عيد الاضحى في الشهر الثاني عشر من التقويم الإسلامي وعيد الفطر الذي يكون بعد رمضان.

خلال شهر رمضان نقوم بتزيين منازلنا لنشر جو لطيف.

أنا وصديقاتي نقدم أنشطة متنوعة للأطفال. نستخدمها لصنع الفوانيس والأقمار والنجوم من الورق.

أخبز البسكويت مع أطفالي وأوزعها في روضة الأطفال وفي المدرسة. أعددنا هذا العام كيسًا من البسكويت والحلوى مع ملصق لكل زميل من زملاء طفلي بشار في الفصل. كتبنا فيه: "رمضان مبارك" وشرح لما يعنيه رمضان.

كان بشار قد سأل معلمته سابقًا عما إذا كان يمكنه تسليم أكياس البسكويت ووافقت.

عندما نخبز الكعك والبسكويت في عيد الفطر، فإننا نعطيها أيضًا للجيران لان هذا جزء من تقاليدنا.

هنا في ألمانيا ، أحاول خلق جو لطيف لأعيادنا كما أفعل في المنزل. وبالطبع نتكلم مع أمي وأبي وصهري وخالاتي وأعمامي ... ونلوح لبعضنا البعض عبر شاشة الهاتف.

خلال شهر رمضان ، تتجمع الأسرة لتناول الإفطار ، بمجرد غروب الشمس.

إن الشعور بأخذ أول رشفة أو قضمة في رمضان بعد يوم كامل من الصيام هو مزيج من الراحة والامتنان والفرح والإيمان . إنها متعة إخماد العطش وإشباع الجوع مصحوبة بامتنان عميق لنعمة الطعام والشراب. إنها أيضًا لحظة فرح للتواجد مع العائلة والأصدقاء. في الوقت نفسه ، لها معنى روحي وتقوي الارتباط بالله. ومع ذلك ، يشعر المرء بالقوة والطاعة بشكل خاص للوفاء بواجبه تجاه الله.

رمضان والصوم لغرض أداء الفريضة الدينية التي فرضها الله في الإسلام. الصوم ركن من أركان الإسلام الخمسة وطاعة لله عز وجل . إنها طريقة لنا نحن المسلمين لإظهار إيماننا وتقوية علاقتنا الروحية باتباع تعليمات وأوامر الله عز وجل

FREUNDE

Gemeinschaft ist mir sehr wichtig. Sie gibt mir Sicherheit. Wenn ich an Gemeinschaft denke, fallen mir als erstes meine Freunde ein. Freundschaft beinhaltet für mich ein Zugehörigkeitsgefühl, Geborgenheit, Toleranz und Akzeptanz.

Meine längste Freundin kenne ich seit 22 Jahren aus dem Kindergarten. Die anderen Freunde seit mindestens 10 Jahren. Ich habe sie in der weiterführenden Schule kennengelernt, in der Ausbildung oder durch gemeinsame Freunde. Über Social Media habe ich noch keine Freundschaften geknüpft, kommuniziere aber auf diese Weise mit meinen Freunden, die zum Beispiel in andere Städte gezogen sind.

Ich bin eher ein Gewohnheitsmensch, habe meine Base und brauche nicht aktiv nach weiteren Freunden zu suchen, weil ich das Glück habe, meine Freunde gefunden zu haben.

Beruflich sind wir sehr unterschiedlich. Einige machen Ausbildungen im sozialen Bereich. Eine Freundin studiert Kulturwissenschaften, eine weitere Jura, ein anderer Psychologie ... ein weiterer Global Management. Obwohl wir so verschieden sind, passen wir gut zusammen.

Auch unsere familiären Hintergründe, Wohn- und Lebenssituationen unterscheiden sich voneinander. Einige Freundinnen sind schon verheiratet, zwei haben sogar schon ein Kind. Aus diesem Grund haben sich die Gewohnheiten verändert: Wenn ich mich mit ihnen treffe, gehen wir nicht mehr abends aus, sondern unternehmen gemeinsame Ausflüge am Wochenende oder chillen gemütlich zu Hause.

Da ich Kinder sehr mag, vermisse ich nichts, sondern genieße diese Zeit.

Meine Freundin sagte „Mein Kind ist wie ein Puzzleteil, das in meinem Leben gefehlt hat.“ Diesen Satz fand ich sehr berührend.

Die Pandemie hatte einiges auf den Kopf gestellt, da man sich nicht mehr so einfach sehen konnte wie sonst. Dafür waren wir uns über lustige Zoom-Meetings connected – alle gleichzeitig, auch die Freunde, die in unterschiedlichen Städten leben. Wenn sie alle in Bremen zu Besuch sind, treffen wir uns sonst und unternehmen etwas zusammen.

Und dann gibt es noch eine andere Form von Gemeinschaft, an die ich mich gerne erinnere: Als Kind war ich im Kirchenchor, später als Jugendliche in einem Chor im Viertel. Mit der Flötengruppe fuhren wir ein Mal im Jahr auf „Flötenfreizeit“ und mit dem Jugendchor performten wir sogar ein Musical. Vor dem Auftritt waren wir gemeinsam aufgeregt und nervös – und anschließend genossen wir gemeinsam die Euphorie, dass es vorbei war und den Applaus des Publikums.

Eine Zeitlang spielte ich Akkordeon und dies auch mal in einem Orchester. Beim gemeinsamen Spielen hatte ich Gänsehaut, weil es so toll klang. Wir haben Tangos gespielt und Filmmusik. Obwohl wir uns nicht kannten, fühlten wir uns durch die Musik verbunden, ohne ein Wort miteinander gewechselt zu haben.

AMIS

La communauté est très importante pour moi. Elle me donne de la sécurité. Quand je pense à la communauté, ce sont mes amis qui me viennent en premier à l'esprit. Pour moi, l'amitié implique un sentiment d'appartenance, de sécurité, de tolérance et d'acceptation.

Je connais mon amie la plus ancienne depuis 22 ans, à l'école maternelle. Les autres amis depuis au moins 10 ans. Je les ai rencontrés à l'école secondaire, en formation ou par le biais d'amis communs. Je n'ai pas encore noué d'amitiés via les médias sociaux, mais je communique de cette manière avec mes amis qui ont par exemple déménagé dans d'autres villes.

Je suis plutôt une personne d'habitude, j'ai ma base et je n'ai pas besoin de chercher activement d'autres amis parce que j'ai la chance d'avoir trouvé mes amis.

Sur le plan professionnel, nous sommes très différents. Certains suivent des formations dans le domaine social. Une amie étudie les sciences culturelles, une autre le droit, un autre la psychologie ... un autre encore fait du management global. Bien que nous soyons si différents, nous allons bien ensemble.

Nos contextes familiaux, nos situations de logement et de vie diffèrent également les uns des autres. Certaines amies sont déjà mariées, deux ont même déjà un enfant. Pour cette raison, les habitudes ont changé : Lorsque je les rencontre, nous ne sortons plus le soir, mais nous faisons des excursions ensemble le week-end ou nous chillons tranquillement à la maison.

Comme j'aime beaucoup les enfants, rien ne me manque, je profite de ces moments.

Mon amie m'a dit "Mon enfant est comme une pièce de puzzle qui manquait dans ma vie". J'ai trouvé cette phrase très touchante.

La pandémie avait bouleversé certaines choses, car on ne pouvait plus se voir aussi facilement que d'habitude. En revanche, nous étions connectés par des réunions zoom amusantes - tous en même temps, même les amis qui vivent dans des villes différentes. Quand ils sont tous en visite à Brême, nous nous rencontrons et faisons quelque chose ensemble.

Et puis il y a une autre forme de communauté dont je me souviens avec plaisir : quand j'étais enfant, j'étais dans la chorale de l'église, et plus tard, quand j'étais adolescente, dans une chorale du quartier. Avec le groupe de flûtes, nous partions une fois par an en "vacances de flûtes" et avec le chœur de jeunes, nous avons même fait une comédie musicale. Avant de monter sur scène, nous étions ensemble excités et nerveux - et ensuite, nous savourions ensemble l'euphorie de la fin et les applaudissements du public.

Pendant un certain temps, j'ai joué de l'accordéon et j'ai fait partie d'un orchestre. Lorsque nous jouions ensemble, j'avais la chair de poule parce que ça sonnait si bien. Nous jouions des tangos et des musiques de film. Même si nous ne nous connaissions pas, nous nous sentions liés par la musique sans avoir échangé un seul mot.

GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER

Gemeinschaft steht für Offenheit, Grenzenlosigkeit, Unterstützung, Freundschaft und mehr. All das verstehe ich persönlich unter diesem Begriff. Gemeinschaft bedeutet oft, dass Menschen mit ähnlichen Eigenschaften zusammenkommen. Wenn sie sich in ihrem Inneren sehr ähneln und verbunden fühlen, spricht man auch von Seelenverwandtschaft. Von Seelenverwandten.

Es ist sehr wichtig, zusammen zu leben und für andere da zu sein, denn gemeinsam schaffen wir mehr als alleine.

Ein gutes Vorbild könnte die Europäische Union sein. Wie Sie wissen, besteht die Europäische Union aus über 20 Ländern, die ein gemeinsames Ziel haben, um sicher und besser zu leben. Millionen Somalierinnen und Somalier haben ihr Heimatland verlassen aufgrund von Krieg, Arbeitslosigkeit, Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen. Die meisten dieser Menschen sind gut ausgebildet und unterstützen ihre Familien.

In meinem Heimatland ist die Gemeinschaft glücklicherweise sehr wichtig: Wenn jemand heiraten will, wird die Person von der ganzen Familie und auch den Nachbarn Unterstützung bekommen: Jeder bringt ein, was er sich leisten kann. Manche schenken Geld, andere Geschirr oder Essen - das ist eine Selbstverständlichkeit.

In Somalia gibt es verschiedene Feste. Ein beliebtes Fest ist das Zuckerfest des Fastenbrechens, das erst drei Tage des nachfolgenden Monats (- Neumond Schwal) beginnt. Die Vorbereitungen für dieses Fest beginnen bereits an den letzten Tagen des Ramadan. Am Tag vor der Tag Eid oder dem sogenannten Zuckerfest bereitet fast jede Person Geschenk vor. Entweder Geld, Gebäck oder Süßigkeiten oder Klamotten. Am ersten Festtag sind Schulen, Universitäten und Geschäfte geschlossen. Es ist ein offizieller Feiertag. Gegen sechs Uhr morgens versammeln sich schick gekleidete Leute auf dem Gebetsplatz. Nach dem Gebet begrüßen sie einander und wünschen sich: „Eid mubark“. Auf deutsch: „Ein gesegnetes Fest“.

Die Familie und Freunde kommen meistens in einem Haus zusammen. Die Kinder bekommen Geschenke, die Erwachsenen verbringen Zeit miteinander. Es wird gegessen und getrunken - aber keinen Alkohol.

In den größten Städten gibt es Fernseh- oder Radiosendungen oder Vereine, die die Infrastruktur, zum Beispiel Schulen, organisieren. Auch, wenn es zum Beispiel darum geht, ein Fußballstadion zu bauen oder ein Straße, schickt jedes Stadtteil eine Abordnung zu den Bewohner:innen des Stadtteils, um deren persönliche Daten aufzunehmen und festzustellen, wie hoch das Budget der Ausgaben ist.

Die Regierung und die Bevölkerung teilen sich die Kosten und auch die Arbeit.

Dadurch dass es seltener staatliche Hilfe für die Familie gibt, hilft sich der Clan untereinander. Niemand wird ausgeschlossen.

Auch falls jemand einen wichtigen Termin hat oder selber krank wird, wird er immer Unterstützung bekommen und es sind immer Menschen da, die auf die Kinder oder Haustiere gut aufpassen.

Letztes Jahr habe ich Urlaub mit einer Reisegruppe gemacht. Es war eine schöne Erfahrung, in Gesellschaft unterwegs zu sein. Wir waren alle wohl motiviert, weil wenn es ein Problem gab, musste sich niemand von uns alleine fühlen. Wir fanden zusammen eine Lösung. Gemeinsam sind wir stärker.

Wadajirku waa Furfurnaan, wax wada Qabsi , Iscaawin,Saaxiibtinimo, iyo In kabadan

Ereyga Wadajir waxa laga dhexdhuuxi karaa Dad ka midaysay Ujeedo iyo Doonista dhabta ah ee Wax wada qabsigooda Abwaan Gaariye Allah Hawnaxariisto wuxuu yidhi „Abkuu Doono Ha Sheegto’e Wuxuun baa ehel Ii ah Dad Ninkaan Af aqaane Si wax iila arkaaye Namidayso ujeedo“.

Waxa Muhiima in lawada noolaado oo laysla noolaado layskuna Tiirsanaado

Tusaale waxa Aan Usoo qaadan karnaa Midawga Yurub ee kabadan labaatanka Wadan Hadana leh ujeedo laga midaysanyahay oo ah Nabad iyo Nolol wanaagsan Nin laguwada noolaado.

Malaayiin Somaali ah ayaa Wadankoodii ka Barakacay Sababo badan awgood sida Dagaalo sokeeye, Shaqo la‘aan ,Dhaqaalo xumo Iyo Dhibaatooyin xaga Deegaanka ah .

Dadkaas badankoodu wadamada ay tageen way caawiyeeen waxbarasho iyo Dhaqaalaba way ka faaiideen

Soomaalidu waxa jira wax yaabo Nasiib wanaag ay isku caawiyaan sidaa Guurka

Tusaale ahaan marka Hal qof oo Reerka Kamidihi guursado waala xooleeyaa sida in xoolo Nool la siiyo ,Macuunta , Dharka ama Lacagba waa loo keenaa Xaga xoogana waa laga caawiyaa sida in Guriga arooska lala dhiso in Shaqooyinka iyo hawlaha maaliin laha ah laga caawiyo inta hawsha Arooska lagu gudojiro

Dhanka kale waxa Jira Somalia Xaflado Iyo Kulan Farxadeedyo soomalidu leedahay Gaar ahaan Maamaha Ciidaha

Ciida soonfurta oo laga soo bilaabo Ayaamaha Udanbeeya Bisha Ramadaan ilaa Saddexdaa maalin ee Soonfur u Horeeya loo Dabaal degaayo

Waxa jira waxyaabo dhaqan iyo Diinba ah Sida in Maryo La iibsado Dadka aan awoodina Cida Wax siinkartaa Siiso in Raashin Seko ah la Bixiyo iyo In Hadyada lasiiyo caruurta Gaar ahaan Maalinta koobaad ee Ciida Waa maalin Fasax ah Iskuulada , Malcamaadaha iyo Goobaha shaqadu xidhanyihiin

Waxa lagu Kulmaa Subaxa Hore ee Maalinta ciida Goobaha loogu talo galay in Lagu ciido sida Garoonada iyo Masaajidada waawayn

Dadku waxay Usoo labistaan Si Quruxbadan waana laysa Salaama oo Laabta lays geliyaa Salaanta kadib waxa Qof Qof ka kale ku yidhaahdaa (Ciid Mubarak)

Guryaha aya Laysugu imaada waxbaa lawada cunaa Wakhtina waalagu wada qaataa.

Waxaa jira waxyaabo kale oo wax wada qabsi lagu dhiso Sida in Garoon ku badeeed lawada dhiso Ama Goobo wax Barasho Ama Wadooyin

Anigu waxaan ku garaadsaday yadoo Dad dhaqaale ururinayaa nooyimamaadaan oo naga qaadan dhaqaale nalugu soo qoray ama Tiifiiyada tv yada lagu soo Bandhigo Meelaha wax laga qabanaayo iyo sida dhaqaale luugu baahanyahay

Waxa dhacda in Dawladu ganacsatada Dhaqaale ka qaado si wax loowada qaybsado marka wax la qabanaayo

Qabiilooyinkuna waxay isku caawiyaaan Qabiil ahaan Hadii dhibaato Reer ahaan soo wajahdo oo qofna aanu keligii Istaagin

Wadankayaga Qofku haduu Xanuunsado ama Balan degdega yeesho waxa uu helayaa Qof caawiya oo Gurigiisa , Ubadkiisa Iyo Hadii xoolo u joogaanba uu kaga Tegi karaayo

Ugu danbay Sanadkii Hore waxaan tegay Fasax kooban oo aan Dadyaw kale is raacnay waxay iihayd waayo aragnimo wayn Dhanka is-dhexgalka Bulshada Kolka Hal Qof dhib yari soo gaadhoDad kale oo badan ayaa Isku deyaayay inay laxaliyaan

Wada jirka waynu ku xoogbadanahay

VON BREMEN IN DIE GANZE WELT

Hier, in der Grohner Düne, gibt es eine gute Gemeinschaft. Mit den Nachbarinnen meiner Etage verstehe ich mich prima. Wir tauschen uns immer aus, um zu erfahren, wie es uns geht. Eine Frau aus dem Haus gegenüber ist meine Freundin. In der Grohner Düne unterstützen wir uns gegenseitig. Vor zwei Monaten zum Beispiel, schnitt sich meine kleine Tochter in den Finger und blutete. Sofort kam der Mann meiner Freundin vorbei und brachte uns ins Krankenhaus. Diese Hilfe ist sehr wichtig, denn ich lebe mit meinen Kindern alleine.

Mit meiner Freundin gehe ich gerne ins Café oder Eis essen, am liebsten hier in Vegesack.

Natürlich fehlen mir meine Geschwister sehr. Ich wünschte, auch sie würden hier in Bremen leben. Denn meine Kinder sind sehr glücklich, wenn sie ihre Cousins, Tanten und Onkel sehen. In den Ferien besuchen wir immer meinen Bruder, der in Essen lebt.

Letztes Mal haben wir dort sogar Hochzeit gefeiert: Mein Neffe heiratete.

Bei einer syrischen Hochzeitsfeier tanzt man gemeinsam Depke. Das ist ein Gemeinschaftstanz, den Männer und Frauen jeweils in einer Reihe tanzen. Ungefähr 10 Männer tanzen Hand in Hand. Und 10 Frauen ebenfalls Hand in Hand.

Dieser Tanz macht sehr viel Spaß und lässt ein Gefühl des Miteinanders entstehen. Depke kann man schnell oder langsam tanzen. Je nach Musik. Meist hört man dazu arabische Musik. Alle Tänzerinnen und Tänzer lachen und man muss aufpassen, dass man nicht aus dem Takt kommt. Wir tanzen ungefähr eine Stunde, dann ruhen wir uns aus – bis es in die nächste Runde geht.

Gemeinschaft übrigens existiert auch auf virtueller Ebene. Ich schreibe Gedichte und Geschichten. Dazu drehe ich gerne Videos von Orten - von Vegesack oder Städten, die ich bereise - die ich, mit Musik hinterlegt, auf Facebook poste. Es antworten mir immer viele Menschen aus aller Welt. Und sie fragen mich, wo sich diese schönen Orte befinden. Ich erkläre ihnen dann, dass es sich hier um einen Hafen in Vegesack handelt oder um einen Platz in Hannover oder in Essen. Auf diese Weise sorge ich für einen florierenden Tourismus in Bremen!

Ein weiterer Punkt zum Thema „Gemeinschaft“ sind die fehlenden privaten Kontakte zu Deutschen. Ich würde mir sehr wünschen, Deutsche kennenzulernen, denn ich möchte gut Deutsch lernen, um hier Fuß zu fassen. Und um eines Tages Geschichten und Gedichte auf Deutsch zu posten.

CAVDAR (Roggen)

Um in mein Dorf zu kommen, fährt man mit dem Dolmus von Söke. Auf dem Dolmus (Sammelbus) steht „Cavdas“. Vom Busbahnhof Söke fahren alle Busse in alle Richtungen in die umliegenden Dörfer.

Morgens um 8 Uhr fährt der Dolmus vom Dorf los und um 16 Uhr von Söke zurück.

Früher gab es in dem Dorf immer eine große Ernte an Roggen. Die Bewohner verkauften ihn in Söke an die Mehlfabrik, nachdem die Dorfgemeinschaft die Ernte eingefahren hatte.

Der Weg zum Dorf ist sehr kurvenreich. An manchen Stellen geht es steil hoch, die Aussicht von oben aus den Bergen auf Söke und die griechische Insel Samos und die Ägäis ist sehr schön.

Die Landschaft bietet sehr viel Natur mit Pinien und unendlich vielen Olivenbäumen. Je nach Jahreszeit oder Erntezeit ist es sehr vielseitig. Man sieht Kühe, Esel und Ziegen auf den Weiden. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden, die Strecke ist 32 Kilometer lang. Sie führt an vielen Dörfer und Olivenhainen vorbei.

Unser Haus liegt ziemlich im Zentrum des Dorfes. Dort lebte ich bis zu meinem 11. Lebensjahr. Bis dahin war das Leben dort schwer. Ich hatte meine Aufgaben auf dem Hof, die ich jeden Tag erledigen musste.

Meine Geschwister waren klein. Mein Vater ging 1968/1969 als Gastarbeiter nach Bremen. Almanya brauchte Arbeiter.

Da er uns keine Unterstützung war - hatte er uns vielleicht schon vergessen? - , musste meine Mutter vom Frühjahr bis Herbst als Tagelöhnerin arbeiten. Frühmorgens in der Dämmerung fuhr sie mit dem Dorfdolmus los und kam erst am frühen Abend zurück.

In der Zwischenzeit hatte ich meine Aufgaben, ich konnte zum Beispiel unsere vier Kühe melken und versorgen. Meine Mutter war alleine mit vier Kindern und musste unseren Lebensunterhalt verdienen und sich um die Landwirtschaft kümmern.

Als Tagelöhnerin bekam sie einen guten Lohn, den sie ansparte, um im Winter für die Tiere Futter zu kaufen. Wir Kinder brauchten wenig, doch die Schuluniform und Schulsachen musste meine Mutter bezahlen.

Obst und Gemüse wuchs in ihrem Garten, das brauchte sie nicht zu kaufen. Dafür Mehl, aus dem sie alle 3-4 Tage frisches Fladenbrot buk. Pide schmeckt mir heute noch, weil es so köstlich duftet.

Viele Bewohner unseres Dorfes fuhren zu den Baumwollplantagen nach Söke.

Oft hatte ich Angst, wenn meine Mutter in aller Herrgottsfrühe uns verließ, doch meine Tante tröstete mich.

Auf dem Land war es üblich, dass die ganze Familie zusammen auf einem Hof wohnte und aufeinander aufpasste.

Als ich älter war, (8 Jahre), wollte ich meine Mutter unterstützen, indem ich für sie kochte. „Wie kocht man Tarhana Suppe?“, fragte ich meine Tante und meinen Onkel.

Ich wollte auch Ayran und somit auch Butter selber machen und Weizen kochen, damit meine Mutter sich von ihrer Arbeit erholen konnte.

„Werden die Zwiebeln für die Tarhana Suppe vorher gedünstet?“, fragte ich meine Tante – und mein Onkel hielt sich den Bauch vor Lachen.

Dann erklärten sie mir, wie diese Traditionssupe gekocht wird – und staunten nicht schlecht. Denn als meine Mutter von der Arbeit nach Hause kam, dampfte eine köstliche Tarhana Suppe oder ein köstlicher grüne-Bohne-Eintopf auf dem Herd.

Diese Speisen konnte ich dank meiner Tante schon ganz gut.

Beim ersten Mal weinte meine Mutter, weil sie sich so sehr gefreut hatte. Geschmeckt hat ihr meine Suppe auch.