Heft Nr. 3
erschienen 2015 / Neuauflage 2021
Mit Kurzgeschichten von Benjamin Tietjen (›An einem Sonntag‹) und Philipp Böhm (›Staub‹)
Benjamin Tietjen – An einem Sonntag
Er ist einer von den Großen, auch wenn das die Eltern, Tanten und Onkel nicht verstehen wollen. Er ist anders als sie. Das weiß er, aber sie wissen es nicht. Ihm bleibt die Erinnerung an jenen Sonntag im Kinderzimmer – mit Whiskey, Zigaretten und seiner Cousine. Er ist groß, solange bis die Kinderzimmertür sich öffnet. Benjamin Tietjen zeigt in dieser Geschichte einfühlsam die Gedankenwelt eines Jugendlichen auf, die sich dadurch auszeichnet, daran zu glauben, anders zu sein und es später besser zu machen als die Erwachsenen.
Philipp Böhm – Staub
Monotonie und Fließbandarbeit kennzeichnen die Arbeit in der Fabrik. Niemand bleibt lange. Sie ist für alle nur der Übergang in eine bessere Zukunft. Aber wer glaubt das wirklich? Nicht einmal der Staub verschwindet – er bleibt, so wie alle bleiben, die dort arbeiten. Niemand verlässt die Fabrik. Oder? Geschickt webt Philipp Böhm in seiner Geschichte ein Netz, das die staubige Monotonie der Akkordarbeit und die Leere des Alltags auffängt.