Bremer Autorenstipendiat*innen im Dialog
Wie sieht der Arbeitsalltag von Autor*innen aus? Wie finden Texte ihren Weg zum Verlag oder in renommierte Literaturzeitschriften? Welche Rolle spielen Preise und Stipendien im Literaturbetrieb und wie familienfreundlich ist dieser eigentlich? Über diese und andere Fragen wollen wir an drei Abenden diskutieren, und zwar jeweils mit zwei Autor*innen, die bereits mit dem Bremer Autorenstipendium ausgezeichnet worden sind. Mit diesem Stipendium fördert der Senator für Kultur seit über 40 Jahren die literarische Arbeit vor Ort. Im Idealfall ist dieses Stipendium ein erster Schritt in die Professionalisierung und tatsächlich haben sich einige der Ausgezeichneten inzwischen als erfolgreich arbeitende Autor*innen etablieren können. Manchen ist das in Bremen gelungen, andere haben sich dafür einen neuen Lebensmittelpunkt gesucht. Wir bringen sie jeweils als Tandem zusammen – die, die gegangen sind, und die, die geblieben sind –, um mit ihnen übers Schreiben und Veröffentlichen zu sprechen, und natürlich auch um Texte von ihnen kennenzulernen.
Philipp Böhm wurde 1988 in Ludwigshafen geboren und studierte in Jena und Bremen. Sein Debütroman "Schellenmann“ erschien 2019 im Verbrecher Verlag, 2022 der Erzählungsband „Supermilch“, der als Erzählband des Jahres ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus sind Texte von ihm in Zeitschriften und Anthologien erschienen, zuletzt u.a. in „Brotjobs & Literatur“ (2021). 2015 erhielt er das Bremer Autorenstipendium, 2023 das Arbeitsstipendium des Berliner Senats und 2024 ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Gianna Lange, geboren 1988 in Bremen, studierte Journalistik und Transnationale Literaturwissenschaft in Bremen und London. Sie ist Gründungsmitglied des Lyrikkollektivs gabrieleschreibtgedichte sowie des Kollektivs für junge Literatur Kollit, in dem sie Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift Koller ist. 2015 erhielt sie das Bremer Autor*innenstipendium. Im Frühjahr 2025 erscheint ihr erster Roman in der Frankfurter Verlagsanstalt. Gianna Lange lebt in Bremen und arbeitet dort im Konzerthaus Die Glocke sowie beim Musikfest Bremen.
Fabian Hischmann, geboren 1983 in Donaueschingen, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und Leipzig, sowie Soziale Arbeit in Potsdam. Mit dem Bremer Autorenstipendium wurde er 2011 ausgezeichnet, drei Jahre später veröffentlichte er beim Berlin Verlag sein Debüt „Am Ende schmeißen wir mit Gold“, das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. 2017 erschien sein Roman „Das Umgehen der Orte“ und zuletzt der Erzählband „Alle wollen was erleben“ (2019). Er lebt in Berlin und arbeitet dort als Schulsozialarbeiter und Autor.
Corinna Gerhards, geboren 1977 in Bremen, hat nach Ausbildungen zur Tischlergesellin und im Restaurantfach in verschiedenen Berufsfeldern gearbeitet und u.a. eine eigene Kinderboutique betrieben. In ihrem Studium der Germanistik und Kulturwissenschaften hat sie sich verstärkt auf das Schreiben konzentriert und erhielt 2011 das Bremer Autorenstipendium. Sie hat zahlreiche Texte in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht und arbeitet heute als Prosa- und Drehbuchautorin und Verfasserin verschiedener Hörspielreihen für Audible und Kiddinx.
Artur Becker, geb. 1968 in Polen, lebt seit 1985 in Deutschland, bis 2020 in Verden, nun in Frankfurt am Main. Er arbeitet als Autor und Übersetzer und veröffentlichte mehr als 20 Bücher seit seinem Debüt – zuletzt den Roman „Drang nach Osten“ (2019), die Dresdner Chamisso-Poetikdozentur „Von der Kraft der Widersprüche“ (2021), den Essay „Links. Vom Ende und Anfang einer Utopie“ (2022), den Lyrikband „Hinter den Säulen des Herakles“ (2023), und die Essays „Schwarze Servietten auf meinem Herzen“ (2024). Er wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt in Tokyo mit dem renommierten Kakehashi-Literaturpreis. Das Bremer Autorenstipendium erhielt er bereits 1997.
Donka Dimova ist in Bulgarien aufgewachsen, studierte Politik und Soziales in Bremen und Hannover und arbeitete mehrere Jahre mit Menschen in schwierigen Lebenslagen. Die Poesie hat ihr schon immer geholfen mit der Welt umzugehen. Auf Bulgarisch veröffentlichte sie Gedichte in Sammelausgaben und die zwei Poesiebände „Übersetzung des Alltags“ (2015) und „An der Grenze. Poesie aus dem Riss“ (2022). Auf Deutsch erschienen Texte von ihr in Zeitschriften wie Mosaik, Nerv und Das Gedicht. 2022 wurde ihr Buchprojekt „Mehrfamilienhaus ohne Aussicht“ mit dem Bremer Autorenstipendium ausgezeichnet
Eintritt frei.
Eine Veranstaltungsreihe des Bremer Literaturkontors, gefördert vom Bremer Senator für Kultur
Weitere Infos zum Autor*innenStipendium und weiteren Stipendiat*innen gibt es hier