Flyer der Werkstattgespräche

Werkstattgespräche

Bremer Autorenstipendiat*innen im Dialog

Seit 40 Jahren Bremer Literaturkontor und seit 40 Jahren Bremer Autorenstipendium. Zwei gute Gründe, um zurück- und nach vorne zu schauen, und zwar gemeinsam mit den Schriftsteller*innen, die bereits mit dem Stipendium ausgezeichnet worden sind. Einige der Ausgezeichneten haben Bremen inzwischen verlassen, andere leben und schreiben weiterhin in Bremen. Wir bringen sie jeweils als Tandem an einem Abend zusammen – die, die gegangen sind, und die, die geblieben sind –, um mit ihnen übers Schreiben, den Literaturbetrieb und die Bedeutung von Stipendien zu sprechen.


Vor genau 40 Jahren wurde das Literaturkontor von Bremer Autor*innen für die hier ansässigen Literaturschaffenden gegründet und ist seitdem eine zentrale Anlaufstelle für die hiesige Szene. Seit über 20 Jahren organisiert das LitKo zudem die Vergabe des Bremer Autorenstipendiums, das der Senator für Kultur seit mittlerweile 40 Jahren einmal jährlich vergibt. Mit dem Stipendium ausgezeichnet wurden einige inzwischen namhafte Autor*innen, die bei renommierten Verlagen publizieren, aber leider irgendwann in größere Städte wie Berlin gezogen sind.

Zum Glück sind jedoch auch viele interessante und erfolgreich arbeitende Autor*innen in Bremen geblieben, die ebenfalls mit dem Stipendium ausgezeichnet worden sind. Sie prägen die lokale Literaturszene mit, wünschen sich aber zugleich, über den Bremer Tellerrand hinauszublicken und in Austausch zu gehen mit Literaturakteur*innen anderer Städte. Darum bringen wir sie an vier Abenden jeweils in einer Tandem-Veranstaltung zusammen, die Bremer*innen und die „Exil-Bremer*innen“. Neben zwei kurzen Leseparts soll bei diesen Veranstaltungen vor allem das Gespräch im Vordergrund stehen – der Austausch über den konkreten Arbeitsalltag am Schreibtisch, die Bedeutung von Preisen und Stipendienprogrammen, die Tücken des Literaturbetriebs und das Schreiben im Allgemeinen.


Nora Bossong
© Ulrich Baumgarten

Nora Bossong geboren 1982 in Bremen, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Sie veröffentlicht Romane, Essays und Gedichte und meldet sich regelmäßig zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen zu Wort. 2019 gelangte ihr Roman Schutzzone (Suhrkamp) auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. 2022 erschien von ihr das Generationen-Portrait Die Geschmeidigen (Ullstein). Bossong wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Thomas-Mann-Preis (2020) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2020). Das Bremer Autorenstipendium erhielt sie bereits 2001.

Leyla Bektas
© Rike Oehlerking

Leyla Bektaş, wurde 1988 in Achim geboren und ist in Bremen aufgewachsen. Sie studierte Romanistik in Köln, mit Stationen in Bordeaux und Mexiko-Stadt, später Literarisches Schreiben in Leipzig. Sie schreibt Prosa und Essayistisches und veröffentlichte Kurzgeschichten in Zeitschriften (u.a. Poetin, Tippgemeinschaft) und Anthologien. Seit 2019 lebt sie mit ihrer Familie wieder in Bremen. Derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Roman, für den sie 2020 das Bremer Autorenstipendium erhielt.

Katharina Mevissen
© Maischa Souaga

Katharina Mevissen, geboren 1991, studierte Kulturwissenschaft und Transnationale Literaturwissenschaft. 2015 erhielt sie das Bremer Autorenstipendium, inzwischen lebt sie in Berlin. Ihr Romandebüt »Ich kann dich hören« (2019) gewann den Kranichsteiner Literaturförderpreis und wurde vom Westdeutschen Rundfunk als Hörspiel adaptiert. Sie ist Mitherausgeberin der Publikation »Gesammeltes Schweigen« in der Edition Zweifel. Zuletzt erschien ihr zweiter Roman „Mutters Stimmbruch“ bei Wagenbach. Aktuell forscht sie an der Freien Universität Berlin zu Mündlichkeit und Literatur.

Antonia Bontscheva
© Joachim Unseld

Antonia Bontscheva, geboren in Varna, Bulgarien, lebt mit ihrer Familie in Bremen. Sie studierte Germanistik in Berlin, arbeitete als Deutschlehrerin und Journalistin, u. a. mit literarischer Radiokolumne für Funkhaus Europa. 2021 erschien ihr Romandebüt Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere (Frankfurter Verlagsanstalt). Für einen Auszug daraus hat sie 2009 das Bremer Autorenstipendium und das Stipendium des Bremer Literaturkontors in den Künstlerhäusern Worpswede erhalten. Aktuell arbeitet sie an der Fortsetzung des Romans.

Kurt Drawert
© Ute Doering

Kurt Drawert, geboren 1956 im brandenburgischen Hennigsdorf, lebt als Autor von Lyrik, Prosa, Dramatik und Essays in Darmstadt, wo er auch das Zentrum für junge Literatur leitet. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören u.a. der Uwe-Johnson- und der Ingeborg-Bachmann-Preis für seine Prosa sowie der Rainer-Malkowski- und der Robert-Gernhardt-Preis für seine Lyrik. Zuletzt erschienen von ihm bei C.H. Beck u.a. der Gedichtband Der Körper meiner Zeit (2016), der Roman Dresden. Die zweite Zeit (2020) und bei Spector Books Die große Abwesenheit. Essays, Reden, Figuren der Literatur (2022). Mit dem Bremer Autorenstipendium wurde er bereits 1993 ausgezeichnet.

Ursel Bäumer
© Melanie Hammer

Ursel Bäumer, geboren in Münster, studierte Germanistik und Kulturwissenschaft in Münster und Bremen. 2005 gründete sie den gemeinnützigen Verein workshop literatur e.V., der literarische Veranstaltungen für Bremer Oberstufenschüler*innen organisierte. Sie schreibt Romane, Erzählungen und Kurzprosa. 2011 erschien ihr erster Roman Zeit der Habichte bei Dörlemann. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2021 mit dem Bremer Autorenstipendium für ihr Projekt MAMAN, das sie 2022 als Writer in Residence in der Bremer Landesvertretung in Berlin erfolgreich vollendete und im Herbst 2023 als Roman unter dem Titel Louise bei Nagel & Kimche erscheint.

Martin Brinkmann
© privat

Martin Brinkmann, geboren 1976 in Bremerhaven, ist seit 1993 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift »Krachkultur« und der Anthologie 20 unter 30. Junge deutsche Autoren (2002). Erste eigene Prosa-Texte veröffentlichte er in Literaturzeitschriften und Anthologien, 2001 erschien sein Romandebüt »Heute gehen alle spazieren« (DVA), 2005 erhielt er das Bremer Autorenstipendium. Zudem schreibt er als Kulturjournalist für verschiedene Zeitungen und betreibt seit 2012 eine Literaturagentur. Darüber hinaus arbeitete er als Lektor bei Sanssouci im Carl Hanser Verlag und ist seit Anfang 2021 Gesellschafter vom neuen Weissbooks Verlag.

Jutta Reichelt
© Nicolai Wolff

Jutta Reichelt, geboren 1967, lebt als Schriftstellerin und Geschichtenanstifterin in Bremen. Sie schreibt Romane, Erzählungen, literarische Essays und bloggt Über das Schreiben von Geschichten. Für unterschiedliche Institutionen entwickelt und leitet sie Schreibwerkstätten und -projekte. 2015 erschien ihr Romandebüt Wiederholte Verdächtigungen bei Klöpfer & Meyer und 2020 das Portraitbuch Blaumeier oder der Möglichkeitssinn. Für ihre Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2020 mit dem Bremer Autorenstipendium für die Fertigstellung ihres aktuellen Schreibprojektes mit dem Arbeitstitel Lebensgeschichtslosigkeit – eine autobiografische Annäherung.


Eintritt frei.
Anmeldungen bitte per Mail an info@literaturkontor-bremen.de

Eine Veranstaltungsreihe des Bremer Literaturkontors, gefördert vom Bremer Senator für Kultur

Weitere Infos zum Autor*innenStipendium und weiteren Stipendiat*innen gibt es hier


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